Gefühle-Letter Nr. 28 “Herzlichkeit”

Was ist Herzlichkeit für ein Gefühl? Welches Gefühl würden Sie am ehesten mit Herzlichkeit verbinden? Lassen Sie uns das ein wenig erforschen.

Wer fällt Ihnen als erstes ein, wenn Sie an Herzlichkeit denken? Nehmen Sie sich einen Moment Zeit und lassen Sie sich überraschen, an wen Sie sich da erinnern. Gefühlsmonster 15

Nun lassen Sie diese Erinnerung auf sich wirken, lassen Sie die Situation, die Sie erlebt haben, noch einmal ganz in Ruhe vor Ihrem inneren Auge entstehen. Wo waren Sie, wie sah es dort aus, erinnern Sie sich an Gerüche oder Farben, die zu dieser Situation gehören?

Spüren Sie jetzt in sich hinein, wie sich das genau anfühlt, wenn jemand Ihnen gegenüber herzlich ist. Was verändert sich körperlich? Wo im Körper verändert sich etwas? Nehmen Sie sich die Zeit, dass sich dieses Körpergefühl im ganzen Körper ausbreiten kann.

Welcher Begriff fällt Ihnen zu diesem Gefühl ein? Etwas wie wohlig, gemütlich, liebevoll, leicht – was ist Ihr persönlicher Begriff für das Gefühl? Machen Sie sich eine kurze Notiz zu der Person und dem Gefühl, das Sie damit verbinden, damit Sie diese Erinnerung jederzeit wieder aktivieren können.

Und nun kommt der zweite Schritt der Übung: jetzt, wo Sie schon spüren können, wie sich Herzlichkeit für Sie anfühlt, wenden Sie diese Herzlichkeit sich selbst zu. Spüren Sie, wie es sich anfühlt, an sich selbst mit Herzlichkeit zu denken – mit einer wohlwollenden und liebevollen Haltung.

Und nehmen Sie sich wieder einen Moment Zeit, bei diesem Gefühl zu verweilen und zu spüren, wie es sich in Ihrem Körper ausbreitet.

Wo spüren Sie eine Veränderung im Körper, wenn Sie mit Herzlichkeit an sich selbst denken? Taucht da vielleicht ein kleines Lächeln im Gesicht auf, vertieft sich Ihre Atmung, spüren Sie Wärme? Lassen Sie es für einen Moment zu, dass sich diese Gefühle verstärken, stellen Sie sich vor, das Lächeln, die Wärme im

ganzen Körper zu spüren.2015-06-25 14.46.19

Vielleicht bemerken Sie auch, dass Ihre Atmung und Ihr Herzschlag sich verlangsamen – das nennt man Herzkohärenz. Ein Zustand, der sich positiv auf Ihre geistige Leistungsfähigkeit und Resilienz (schnelle Erholung nach Stress) auswirkt. Und eigentlich ganz angenehm, finden Sie nicht? (Wenn es Ihnen schwer fällt, diese Übung zu machen, schauen Sie doch hier nochmal nach Gefühle-Letter Nr. 3 – danach gelingt es wahrscheinlich etwas besser).

Was für Gedanken tauchen auf, wenn Sie diese herzliche und wohlwollende Haltung auf sich selbst richten? Gibt es da kleine Begebenheiten, die Sie daran erinnern, was für eine liebenswürdige und warmherzige Person Sie doch manchmal sind? Schauen Sie doch mal, ob Sie nicht drei Situationen finden, wo Sie tatsächlich etwas richtig Schönes, Nettes getan haben. Jemand anderem eine Freude gemacht, hilfsbereit gewesen, einem anderen einen Fehler nachgesehen, oder…?

Sind das nicht gute Gründe, sich selbst zu mögen und positive Gefühle sich selbst gegenüber zu haben?

Wenn Sie nun in dieser herzlichen , wohlwollenden Haltung auf sich selbst schauen und dann an die kommende Woche denken – was können Sie tun, damit diese Woche für Sie eine schöne, eine angenehme Woche wird? Bitten Sie Ihren herzlichen Teil um eine kleine Empfehlung, was Ihnen vielleicht gut tun würde in dieser Woche – und denken Sie immer mal wieder an die herzerwärmenden  Situationen, die Ihnen heute eingefallen sind.

Das wünsche ich Ihnen!